Individuelle musikalische Präferenzen und Gebräuche werden in hohem Maße vom sozialen und kulturellen Status eines Menschen bestimmt und scheinen sich musikpädagogischen Interventionsversuchen zu entziehen. Ein Zusammenhang zwischen Herkunftsmilieu und kulturellem Lebensstil ist trotz der weitgehend individualisierten Lebensentwürfe erstaunlich stabil. Mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Tod bilden die kultursoziologischen Studien Pierre Bourdieus nach wie vor bedeutsame Referenzpunkte einer um Fragen der Identitätsbildung und der Gerechtigkeitsphilosophie erweiterten Debatte, die nun auch in der Musikpädagogik angekommen ist.